Arsen und Spitzenhäubchen – aus meiner Schulzeit erinnere ich mich an diese Wortkombination – zugegebenermaßen, ohne mich an die Handlung dieser Komödie zu erinnern. Ich weiß lediglich noch, dass Arsen in der Geschichte als Mordgift eingesetzt wurde. Jetzt, mit Bio-Reiswaffeln in der Hand, die oben ganz groß „arsenfrei“ draufstehen haben, nehme ich mir die Zeit, mich näher mit Arsen im Allgemeinen, und Arsen im Reisanbau zu beschäftigen.

Arsen, so lerne ich, ist ein chemisches Element (As) und ein Halbmetall. Schon zu Ötzis Lebzeiten spielte Arsen nachweislich eine Rolle: So ließen sich im Haar der Gletschermumie Ötzi größere Mengen Arsen nachweisen – ein Hinweis auf Ötzis Kontakt mit Kupfererzen, die häufig mit Arsen verunreinigt sind. Auch in der Medizin wurde immer wieder mit Arsen, genauer gesagt Arsenik, experimentiert und dieses Gift als Heilmittel bei Asthma und Hauterkrankungen eingesetzt.

Arsen ist überall

Ein Blick auf die Seite der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) verrät, dass Arsen „ein natürlicher Bestandteil der Erdkruste ist“ und „zum Beispiel durch Vulkanausbrüche in die Atmosphäre“ gelangt. „Arsen wird aber auch durch Bergbau, Metallindustrie und Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl) freigesetzt. Über Abgase, Abwässer und die Verwendung durch den Menschen gelangt Arsen (…) in die Umwelt und [kann] durch die Auswaschung aus arsenhaltigen Erzen (…) in das Grundwasser kommen.“[1] Dabei kommt Arsen sowohl in anorganischer als auch in organischer Form vor: „Im Boden ist vorwiegend die giftigere Form, das anorganische Arsen zu finden, im Wasser sind überwiegend organische Arsenverbindungen“, lese ich auf der Seite der AGES weiter.

Arsen ist also giftig, und überall zu finden.

Arsen in Reisprodukten

Arsen kann durch das bei der Bewässerung verwendete Wasser in die Lebensmittel gelangen. Besonders betroffen davon ist Reis, abhängig vom Arsengehalt des Bodens und des Wassers sowie von Anbaumethode und Reissorte. Konkret bedeutet dies, dass im weltweit dominierenden Nassfeldbau von Reis, bei dem die Felder geflutet werden, mehr Arsen aus dem Boden geschwemmt wird und in die Reiskörner gelangt. Je nach Arsengehalt im Wasser, mit dem geflutet wird, ist der Arsengehalt im Reiskorn noch höher. Dabei gilt die Daumenregel, dass geschälter Reis weniger Arsen enthält als ungeschälter (Vollkornreis), und Basmati- und Jasminreis deutlich weniger Arsen als andere Sorten. „Dies ist u. a. darauf zurückzuführen, dass diese aromatischen Reissorten in der Regenzeit angebaut werden und somit weniger Grundwasser benötigen.“[2]

Was bedeutet das für meinen Reis-Konsum?

Für Reisliebhaber*innen heißt es dennoch: Keine Panik, auch nicht bei Nassfeldbau-Reisprodukten! Im Interesse der Ernährungssicherheit werden von der Europäischen Kommission zulässige Höchstgehalte für anorganisches Arsen in Reis und Reisprodukten festgelegt, deren Einhaltung stichprobenartig überprüft wird.

Als individuelle Maßnahme, um den Arsengehalt zu reduzieren, empfiehlt sich, den Reis vor dem Kochvorgang mit Wasser auszuwaschen (etwas, das übrigens meine chinesischen Freund*innen völlig selbstverständlich finden, niemand würde dort den Reis ungewaschen kochen) und eine abwechslungsreiche Ernährung zu wählen. Reis darf hier durchaus eine Rolle spielen, jedoch im Wechsel mit anderen (Pseudo-)Getreidesorten oder Kartoffeln. Die AGES rät darüber hinaus: „Reisprodukte wie Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke sollten im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nur gelegentlich und nicht täglich verzehrt werden.“[3]

Für kontrolliert arsenfreien Bio-Reis garantiert ÖsterReis, ein Bio-Bauernhof in Gerasdorf bei Wien: Hier wird der Reis im Trockenreis-Verfahren produziert. „Gemeinsam mit den gesunden Böden in unserem Land führt dies dazu, dass unser Reis komplett frei von Arsen ist“[4], wirbt der Familienbetrieb für seine nachhaltigen Bio-Reisprodukte. Um „arsenfrei“ wissenschaftlich zu untermauern, lässt ÖsterReis den Arsen-Gehalt jährlich durch das Labor LVA GmbH kontrollieren. Während Reiswaffeln in Verruf geraten sind, zu viel Arsen zu enthalten, können wir Konsument*innen also entspannt und auch täglich zu den arsenfreien Bio-Reiswaffeln aus Österreich greifen – aus niederösterreichischem Reis, vor Ort am Bio-Bauernhof zu Reiswaffeln verarbeitet. Wir wünschen einen arsenfreien, knusprigen Produkttest!


[1] https://www.ages.at/themen/rueckstaende-kontaminanten/arsen/#:~:text=Da%20Arsen%20ein%20nat%C3%BCrlicher%20Bestandteil,es%20in%20das%20Grundwasser%20kommen.

[2] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/getreide-uebersicht/arsen-im-reis

[3] https://www.ages.at/themen/rueckstaende-kontaminanten/arsen/#:~:text=Da%20Arsen%20ein%20nat%C3%BCrlicher%20Bestandteil,es%20in%20das%20Grundwasser%20kommen.

[4] https://oesterreis.at/arsenfrei/

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